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Historie

Historie vom „Osangs Eck“

Seit Beginn des 18. Jahrhunderts befand sich an dieser Stelle eine Bauernwirtschaft.
1905 erwarb der Berliner Fabrikant Robert Osang den Bauernhof und ließ das Anwesen bis 1908, in umfangreichen Aus- und Umbauarbeiten, zu der heute noch weitgehend erhaltenen Gestalt umbauen. Bis zum Jahr 2000 blieb das Grundstück im Besitz der Osang Familie. 

Historische Fotoaufnahmen - ca. 1908 - 1930:

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Was bisher geschah (soweit bekannt):

ca. 1808

  • Erbaut als Bauerndreiseithof von Familie Kegel (damals am Mittelweg),

1905-1908

  • Der aus Dobritz stammende und in Berliner lebende Kartonagenfabrikant Robert Osang (1862-1937) und Ehefrau Marie (geb. Unglaube, 1868 bis 1948) erwarben den Bauernhof.
  • Bis 1908 wurde der Bauernhof zum Sommersitz umgebaut, Architekt war Karl A. Hanke. Dabei entstanden neu u.a. ein markanter Turm - mit der Funktion eines Wasserturm, zur Verfügung von fließendem Wasser - und ein Pavillon südöstlich neben der Villa – als Standort einer Karpidanlage zur Gasversorgung. An dem Turm wurden die Aufschrift „Osangs Eck 1808-1908“ und eine Sonnenuhr mit dem Leitspruch des Familienoberhauptes angebracht: „Nütze Zeit“.

1908-1914

  • Die Familie lebte mit sechs Kindern einen Großteil des Jahres in Rochwitz. Gärtner und weiteres Personal pflegten das Grundstück und das Haus. Zeitweise betreuten Kinderfrauen die Kinder, wenn die Eltern in Berlin weilten. Die jüngeren Geschwister gingen auch in Rochwitz und in Dresden zur Schule.

1914-1918

  • Der Erste Weltkrieg brachte Leid und Not auch über diese Familie, eine Gedenktafel am Turm erinnert noch an den Tod eines Sohnes 1916.

Ab 1918-1927

  • Robert Osang verkaufte nach dem Krieg die Fabrik und die Familie richtete sich in Rochwitz fest ein und übernahm die Gaststätte „Das Bergschlösschen“ (heute Kindergarten) in Kamerun. Diese betrieb sie einige Jahre.

1927-1937

  • Der Gewinn aus dem Verkauf des Werkes wurde durch Inflation wertlos. Osangs mussten ihren Lebensstil einschränken und Teile des Grundstücks verkaufen. Mit dem Geld ließen sie sich 1927 von Architekt Rudolf Kolbe einen Flügel (die Scheune) des Dreiseitenhofes zum Wohnhaus umbauen, und Mieteinnahmen zu erzielen.

1937-1945

  • Robert Osang starb 1937. Seine Frau und die Kinder führten das Haus über die Zeit des Zweiten Weltkrieges.

1945-1989

  • Verwandte und Flüchlinge wurden nach dem Krieg einquartiert, so dass bis zu 25 Personen hier wohnten. (Russische Soldaten, „die dachten, sie wären an ein Kloster geraten“, boten in den angrenzenden Wäldern geschossene Rehe für eine Flasche Schnaps an.)
  • Große Teile der Wiesen wurden in den späteren Jahren (für 25 Mark) an den Bauern Lieberwirth („ein bekanntes Original am Ort“) verpachtet.
  • 1948 starb im Alter von 80 Jahren auch Marie Osang. Das Anwesen kam in Besitz einer Erbengemeinschaft. Die Rechtsform bedeutete damals, noch dazu wenn ein Mitglied daraus „in den Westen geflohen“ war, für die Bausubstanz nichts Gutes. Die Mieteinnahmen flossen auf ein Sperrkonto und es gab kaum Mittel für Reparaturen. (Einen Wasserrohrbruch soll ein Bühlauer Klempner nur behoben haben, weil mit einer Flasche Korn nachgeholfen werden konnte.)
  • Elf Mieter lebten noch in den achtziger Jahren hier.

1990-2002

  • Nach der politischen Wende einigten sich die Erben auf den Verkauf des Hauses. Erst 2000 fanden sie einen Käufer, der dann das Grundstück nochmals teilen ließ.

  • 2002 erwarben wir den Hof und Teile des Grundstückes und begannen mit der Sanierung der mittlerweile stark verfallenen Gebäude.

2003 - 2006

  • wurde denkmalgerecht entkernt, aufgearbeitet, ausgetauscht, gestrichen, restauriert, erneuert und repariert.

(Text unter Verwendung eines Artikels von Jürgen Frohse im Elbhangkurier und Informationen der Familie Osang, hist. Fotos von Familie Osang)